Hypnosystemik

Die folgende Erklärung für „Hypnosystemik“ ist für diejenigen gedacht, „die es wirklich wissen wollen“… Ansonsten einfach wieder zurück klicken…

Hypnosystemik geht auf Dr. Gunther Schmidt zurück, der damit die Hypnotherapie nach Milton Erickson und den systemischen Ansatz aus der Familientherapie kombinierte. Viele Menschen denken zuerst an Esoterik und Hypnose, wenn sie zum ersten Mal vom hypnosystemischen Ansatz hören. Der Ansatz hat aber nichts mit Esoterik zu tun und in seiner jetzigen Form auch nichts mit Hypnose, wie sie allgemeinhin verstanden wird.

Das Präfix „Hypno“ besagt hier, dass systematisch und ziel-dienlich mit unwillkürlichen Prozessen gearbeitet wird. Unwillkürliche Prozesse sind nicht zu verwechseln mit unbewussten Prozesse. Es kann mir durchaus bewusst sein, dass ich auf eine pikante Bemerkung hin erröte, trotzdem geschieht dies unwillkürlich, d.h. wir können es nicht kontrollieren. Alles worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, löst bei uns  unwillkürlich etwas aus. Eine Blumenwiese, ein Schaumbad oder ein Eis lösen etwas anderes aus, als ein Stau, der Chef oder die besagte pikante Bemerkung. Manchmal lösen diese Dinge bei uns etwas Unangenehmes aus – wie das Erröten. Im Coaching binde ich ganz bewusst und gemeinsam mit dem Klienten diese unwillkürlichen Prozessen mit ein, um zur Lösung beizutragen.

„Systemik“ besagt, dass bei all dem auch der (soziale) Kontext berücksichtigt wird. Unser Verhalten hat immer Auswirkung auf andere und umgekehrt. Ein „Problem“ kann in einem Kontext problematisch empfunden werden und dasselbe Phänomen anders betrachtet, eine Lösung. Ein Beispiel: Die schulisch schlechte Leistung eines Abiturienten, der bis dato immer gute Leistung erbracht hat, kann – wenn man nur den Jungen betrachtet – als problematisch empfunden werden. Wenn man erfährt, dass die Eltern sich viel streiten und die Möglichkeit besteht, dass die Eltern sich trennen, sollte der Sohn nach dem Abitur ausziehen (was angedacht ist), so kann dasselbe Verhalten plötzlich als Loyalitätsleistung der Familie gegenüber und somit als Lösungsversuch (und nicht als Problem) betrachtet werden*.
In manchen Situationen lohnen sich also „systemische“ Fragen wie: Wofür ist das Problem die Lösung? Welche Auswirkungen hat das „problematische“ Verhalten auf wen und wie würde es sich auswirken, wenn es nicht mehr da wäre? Etc.

Ich habe das Curriculum „Kompetenz aktivierende hypnosystemische Konzepte für Coaching, Persönlichkeits-, Team- und Organisationsentwicklung (Hypnosystemisches Cognintuitions-Coaching)“ direkt bei Dr. Gunther Schmidt absolviert. Die Weiterbildung ist vom Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC) anerkannt.

 

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*Dies soll weder dem Jungen eine Intentionalität unterstellen, noch das wahrscheinlich mit dieser Situation empfundene Leid kleinreden. Dies wäre zynisch und wenig hilfreich. Es geht auch nicht darum zu behaupten, die drohende Scheidung sei der „wahre“ Grund für die schlechte Schulleistung. Es geht lediglich darum, neue Bewertungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dies kann hilfreich sein.